Gefährdungsanalyse nach Trinkwasserverordnung

Definition und Inhalt einer Gefährdungsanalyse für Trinkwasser-Installationen gem. § 3, Absatz 13 TrinkwV

Eine Gefährdungsanalyse ist eine systemische Ermittlung von Gefährdung und Mängel für eine Trinkwasser-Installation. Sie dient dazu eine gesundheitliche Gefährdung aufgrund biologischen, chemischen oder physikalischen Beeinträchtigungen zu ermitteln.

Entsprechend der Trinkwasserverordnung muss eine Gefährdungsanalyse die folgenden Punkte erhalten:

  • Sichtung und Überprüfung der Trinkwasseranlage durch eine Ortsbegehung
  • Beschreibung der Anlage zur Wasserverteilung (Trinkwasser-Installation)
  • Feststellung von Abweichungen, die sich aus den allgemein anerkannten Regeln der Technik für Trinkwasser-Installationen (a. a. R. d. T.) ergeben
  • Berücksichtigung von Erkenntnissen über die Wasserbeschaffenheit, dem Aufbau und Zustand der Trinkwasseranlage sowie deren Nutzung
  • Berücksichtigung von Erkenntnissen aus Laborbefunden und deren örtliche Zuordnung

Wann wird eine Gefährdungsanalyse gemacht

Gefährdungsanalyse müssen erstellt werden, wenn der Verdacht auf einen Legionellenbefall im Trinkwasser besteht. Der Verdacht eines erhöhten Legionellenwert (mehr als 100 koloniebildenden Einheiten (KBE) in der gezogenen Trinkwasserprobe von 100 ml)) kann sich auf unterschiedliche weise äußern. Beispiele dafür wären Trübung, Färbung, Geruch sowie geschmacklicher Veränderung des Trinkwassers. 

Die genaue Regelung kann in der TrinkwV nachgelesene werden. 

Wie wird eine Wasserprobe gezogen

Wasserproben müssen an einer geeigneten Entnahmestelle zum Beispiel einem Entleerungshahn am Warmwasserspeicher, Zirkulationsrücklauf oder aus dem Versorgungsnetzt zum Beispiel der Dusche entnommen werden. 

Für die Wasserprobe wird an der geeigneten Entnahmestelle das Wasser bis zur Temperaturkonstanz laufen gelassen. Sobald die Temperatur erreicht wurde, wird unter fließendem Wasser die benötige Menge in ein Probegefäß gefüllt. Während des Vorgangs werden die Temperatur, der pH- und Leitwert, Färbung, Trübung und Geruch erfasst und auf dem Probeentnahmeformular eingetragen.  

Wassertest

Legionellen

Legionellen sind krankheitserregende Bakterien. Sie bevorzugen Temperaturen zwischen 25°C und 45°C. Durch zerstäubtes und vernebeltes Wasser werden die Bakterien übertragen und gelangen in den menschlichen Organismus. Durch den Nebel gelangen die Bakterien in die Atemwege und legen sich auf die Lunge. Es ist daher nicht verwunderlich, das typische Orte für Legionellen Dusch- und Saunaanlagen, Whirlpools, Schwimmbäder Luftbefeuchter, Wasserhähne, Warmwasserspeicher sind. Beim Trinken des Leitungswasser ist daher die Gefahr sich anzustecken sehr gering. 

Achtung: Legionellen werden nicht vom Menschen übertragen.